DIE TRANSFERS – WIE KOMMEN EURE GÄSTE VON A NACH B?
Persönlich finde ich es am schönsten, wenn bei der Hochzeit alles an einem Ort stattfindet und man keine Zeit dieses wundervollen Tages auf der Straße verliert. Aber manchmal ist dies schlichtweg nicht möglich, oder ihr habt euch bewusst verschiedene Locations für verschiedene Teile eurer Hochzeit ausgesucht. Wie auch immer, müsst ihr, aber auch eure Gäste von A nach B kommen. Hier findet ihr eine Abwägung der verschiedenen Optionen.
Privatfahrzeuge
Am einfachsten für euch ist es natürlich, wenn die Gäste mit ihren eigenen Autos fahren. Ihr habt keine Fahrtkosten und jede/r kann gehen wann sie/er mag. Wenn ihr euch für diese Variante entscheidet, solltet ihr aber an folgende Punkte denken:
- Geht sicher, dass genug Parkplätze vorhanden sind. Sprecht mit eurer Location ab, mit wie vielen Fahrzeugen ihr rechnet. Oft können Stellplätze auch dazu gebucht bzw. reserviert werden. Wenn es nur wenige Parkplätze gibt, erkundigt euch über Alternativen in der Nähe.
- Reserviert Parkplätze für die VIPs aka euch 😉 Ggf kann die Location das für euch übernehmen, ansonsten sind eure Trauzeug/innen gefragt und/oder euer/e Wedding Day Manager/in.
- Klärt ab, ob Kosten für das Parken anfallen. Sicher könnt ihr nicht neben jeder Parkuhr der Stadt stehen und die Münzen bereit halten und sicher sind euch eure Gäste nicht böse, wenn sie ein paar Euro für ein Parkticket zahlen. Wenn das Abstellen des Fahrzeugs allerdings teuer wird, was häufig in Hotels der Fall ist, solltet ihr euch überlegen, ob ihr die Kosten übernehmt, oder jeder Gast selbst zahlt. Wenn eure Gäste selbst für die Kosten aufkommen werden, kann eine Info diesbezüglich im Vorfeld nicht schaden. So können sie selbst entscheiden, ob sie den Preis zahlen möchten, oder lieber wo anders parken oder eine andere Art der Anreise wählen.
- Informiert eure Gäste darüber wo sie parken können und wie sie euch generell finden. Gebt ihnen eine Adresse, die sie in ihr Navi eingeben können oder erstellt eine kleine Skizze. Gerade bei Parkmöglichkeiten die eine Navi nicht so leicht findet, ist dies eine gute Hilfe.
- Bedenkt, dass die Fahrer/innen keinen Alkohol trinken können. Natürlich kann man ohne Alkohol wunderbar Spaß haben und feiern. Sprecht aber mit eurem Caterer ab, dass auch eine Auswahl an alkoholfreien Getränken und alkoholfreiem Bier und/ oder Sekt vorhanden ist, damit auch die Fahrer/innen mit euch, auf euer Wohl anstoßen können.
Öffentlicher Nahverkehr
Feiert ihr in einer Großstadt, wären unter Umständen auch die öffentlichen Verkehrsmittel eine Option. Für eine traditionelle Hochzeit vielleicht etwas ungewöhnlich, aber gerade auch unter Betrachtung der Nachhaltigkeit eine Option, über die ihr nachdenken könnt. Bedenkt dabei aber bitte Folgendes:
- Wie gut ist eure Hochzeit angebunden? Ist es also überhaupt realistisch, dass die Öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden?
- Ich weiß nicht, wie sauber die Öffis bei euch sind, in München so mittel 😉 Ist es für euch ok, dass ihr und eure Gäste, die sich bestimmt auch fein rausgeputzt haben, mit der U-Bahn von Location zu Location fahren?
- Ihr seid definitiv nicht allein, es kann also auch mal eng werden, gerade zur Rush Hour.
- Ob Bus, Bahn oder Tram, vor einer Verspätung ist man auch am Hochzeitstag nicht sicher.
- Besorgt die Tickets im Vorfeld, damit eure Gäste nicht vor dem Ticketautomaten das Kleingeld heraussuchen müssen.
- Aber es ist eben auch ein günstige und nachhaltige Version.
Fährräder
Eine weitere Option: eure Gäste nutzen Fahrräder. 2021 durfte ich eine Hochzeit begleiten, bei der alle Gäste inkl. des Brautpaars mit dem Radl durch die Münchner Innenstadt gebraust sind und es war ein einmaliges Erlebnis
- Eignet sich die Lage eurer Hochzeitslocations für diese Option und sind die Wege mit dem Radl gut zu bewältigen, ohne dass eure Gäste komplett verschwitzt ankommen?
- Riesiger Bonus gerade in der Innenstadt: Die Parksituation entspannt sich mit Rädern ungemein
- Nachhaltig ist es allemal
- Informiert aber unbedingt alle beteiligten inkl der Dienstleister/innen darüber, so kann zB auch euer/e Fotograf/in und/ oder Wedding Day Manager/in mit dem Radl kommen – jap, hab ich tatsächlich gemacht 😉
- Für das Brautpaar und Gäste die nicht gut zu Fuß sind ist eine Rikscha eine tolle Alternative
Busshuttle
Möchtet ihr, dass sich eure Hochzeitsgesellschaft nicht darum kümmern muss, wie sie von einer Location zur anderen kommt, könnt ihr einen Busshuttle organisieren. Bei ortsansässigen Busunternehmen kann man Busse mit Fahrern, in verschiedenen Größen buchen. Wenn ihr euch für diese Variante entscheidet, sind folgende Punkte wichtig:
- Sprecht mit dem Busunternehmen ab, wann die Gäste wo abgeholt werden sollen und wo es hingeht. Genaue Absprachen sind für einen reibungslosen Ablauf ungemein wichtig.
- Informiert eure Gäste über Abfahrtszeiten und – orte. Damit auch jeder euren Shuttle nutzen kann, muss er natürlich wissen wann und wo es los geht.
- Klärt ab, ob der Bus zu euer Location fahren kann. Gerade bei Hochzeiten in der Altstadt, mit engen Gassen und Wegen kann ein großer Bus nicht bis vor die Türe fahren. Auch Serpentinen und schmale Auffahrten stellen ein Hindernis dar. Eventuell sind mehrere kleine Busse dann eine bessere Wahl für euch. Bedenkt aber auch, dass somit die Kosten steigen, da mehrere Fahrer bezahlt werden müssen.
- Plant mehrere Rückfahrten ein. Nicht jeder kann oder will bis morgens um vier Uhr feiern. Gerade wenn ihr Familien mit Kindern oder eure Großeltern bei eurer Hochzeit dabei habt, ist es eine gute Idee, Fahrten zu mehreren Zeiten anzubieten.
Taxen
Als Alternative zu Bussen und gerade bei einer kleinen Hochzeitsgesellschaft, sind Taxen eine Option. Aber auch hier solltet ihr an einige Punkte denken:
- Sprecht eure Planung im Vorfeld mit dem Taxiunternehmen ab. Geht bitte nicht einfach davon aus, dass ihr zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, die Anzahl an Taxen findet, die ihr braucht. Am Ende müssen Gäste warten, kommen nicht weg oder kommen nicht an. Wie auch beim Busunternehmen sollte vorab geklärt werden wann es wo hin gehen soll.
- Auch die Bezahlung sollte besprochen werden. Übernehmt ihr die gesamten Kosten? Kann euch im Vorfeld oder Nachgang eine Rechnung darüber ausgestellt werden? Oder muss jedes Taxi, wie gewohnt am Ende der Fahrt bezahlt werden?
- Für die meisten Taxifahrer ist ihr Fahrzeug ihr Ein und Alles. Aber wie überall gibt es auch hier schwarze Schafe und wenn der vorherige Gast auf der Fahrt einen Döner gegessen hat, kann der Fahrer ja auch reichlich wenig für die Geruchsbelästigung. Aber wer will schon an seinem Hochzeitstag in einem Wagen sitzen, der nach Junkfood oder alten Socken riecht? Bucht ihr eure Taxen vorab und gebt an, dass es sich um eine Hochzeitsgesellschaft handelt, sind die Chancen gut, dass ihr nicht mit eurem Brautkleid im Frittenmuff oder Kaugummi sitzt.
Fähren
Abhängig davon wo ihr heiraten sind auch Fähren eine Alternative oder möglicherweise die einzige Option. Hier gibt es ein paar besondere Tücken.
- Klärt genau ab wann und wo die Boote ablegen und wohin sie fahren. Gerade auf Seen ist es nicht ungewöhnlich, dass gewisse Boote nur an gewissen Anlegern anlegen dürfen. Geht also nicht davon aus, dass ihr jederzeit überall halten könnt.
- Informiert eure Gäste darüber, dass es mit dem Boot zu eurer Location geht, nicht jede/r schafft das ohne Reisetablette.
- Besprecht mit den Redereien wie viele Gäste mit fahren und klärt ab, ob ihr die Fähre dann individuell für euch und eure Hochzeitsgesellschaft habt, oder ob auch andere Gäste dabei sein werden.
- Häufig nehmen die Redereien aus versicherungstechnischen Gründen nur Passagiere und kein Equipment (zB der Dienstleister/innen) mit. Besprecht auch das im Vorfeld.
- Des Weiteren können sie den Transport von zu betrunkenen Gästen verweigern. Auch etwas was ihr und eure Gäste auf dem Schirm haben solltet.
Der Transport eurer Gäste ist ein oft unterschätzter Stressfaktor bei der Hochzeit. Eine gute Vorbereitung und jemand, der die Fahrten koordiniert, sind Gold wert. Wenn auch ihr euch Unterstützung an eurem Hochzeitstag wünscht, meldet euch gerne bei mir.
Ich freue mich auf euch! Eure Julia
Foto: Veronika Anna Fotografie